Luke 8

1UND es begab sich bald darauf, dass er Städte und Dörfer durchwanderte, indem er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte, und die Zwölf begleiteten ihn (a) Lu 4:43; 13:22 2und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt die aus Magdala, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren, (a) Lu 24:10; Mr 15:40 41; 16:9 3und Johanna, die Frau des Chusa, eines Beamten des Herodes, und Susanna und viele andre, die mit ihrem Vermögen für sie sorgten. (a) Joh 4:49 53 4ALS aber viel Volk zusammenkam und die Leute aus allen Städten zu ihm hinzogen, sprach er in einem Gleichnis: 5Der Säemann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und indem er säte, fiel etliches auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels frassen es auf. 6Andres fiel auf den Felsen; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7Andres fiel mitten unter die Dornen, und die Dornen, die mit aufwuchsen, erstickten es. 8Noch andres fiel auf den guten Boden und wuchs auf und trug hundertfältige Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat, zu hören, der höre! 9Seine Jünger aber fragten ihn, was dieses Gleichnis bedeute. 10Da sprach er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den übrigen aber in Gleichnissen, damit "sie mit sehenden Augen nicht sehen und mit hörenden Ohren nicht verstehen". (a) Jes 6:9 10 11Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes. (a) 1Pe 1:23 12Die auf dem Wege aber sind die, welche es gehört haben; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. 13Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel, sie, die nur für den Augenblick glauben und im Augenblick der Versuchung abfallen. 14Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; und sie werden in ihrem Wandel von Sorgen und Reichtum und Genüssen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife. 15Das in dem guten Boden aber sind die, welche in einem feinen und guten Herzen das Wort, das sie gehört haben, behalten und Frucht tragen in Beharrlichkeit. (a) Apg 16:14 16Niemand aber, der ein Licht angezündet hat, bedeckt es mit einem Gefäss oder stellt es unter ein Bett, sondern er stellt es auf einen Leuchter, damit die Hereinkommenden das Licht sehen. (a) Lu 11:33; Mt 5:15 17Denn nichts ist verborgen, was nicht offenbar werden wird, und nichts geheim, was nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird. (a) Lu 12:2; Mt 10:26; 1Kor 4:5 18Gebet nun acht, wie ihr hört! Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und wer nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint. (a) Lu 19:26; Mt 25:29 19ES kamen aber zu ihm seine Mutter und seine Brüder, und sie konnten des Volkes wegen nicht zu ihm gelangen. 20Da wurde ihm berichtet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draussen und wollen dich sehen. 21Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun. (a) Lu 11:28; Mt 7:24 22ES begab sich aber eines Tages, da stieg er in ein Schiff samt seinen Jüngern; und er sagte zu ihnen: Lasset uns ans jenseitige Ufer des Sees fahren! Und sie fuhren ab. 23Als sie aber auf der Fahrt waren, schlief er ein. Und es kam ein Windsturm auf den See herab, und das Schiff wurde voll Wasser, und sie standen in Gefahr. 24Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sagten: Meister, Meister, wir gehen unter! Nachdem er aber erwacht war, bedrohte er den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich, und es trat Windstille ein. 25Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sagten zueinander: Wer ist doch dieser, dass er sogar den Winden gebietet und dem Wasser und sie ihm gehorsam sind? 26UND sie fuhren nach der Landschaft der Gergesener, die Galiläa gegenüberliegt. 27Als er aber ans Land gestiegen war, kam ihm ein Mann aus der Stadt entgegen, der Dämonen hatte und seit langer Zeit keine Kleider anzog und in keinem Hause blieb, sondern in den Grüften. 28Als dieser Jesus sah, schrie er auf, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, peinige mich nicht! (a) Lu 4:34 29Er hatte nämlich dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen auszufahren. Jener hatte ihn nämlich seit langer Zeit mit sich fortgerissen, und er wurde in Ketten und Fussfesseln geschlossen und verwahrt; und er zerriss die Fesseln und wurde von dem Dämon in die Einöde getrieben. (a) Lu 9:39 42 30Und Jesus fragte ihn: Was ist dein Name? Er antwortete: Legion. Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren. 31Und sie baten ihn, er möchte ihnen nicht befehlen, in die Unterwelt zu fahren. 32Es war aber dort eine Herde von vielen Schweinen auf dem Berg zur Weide; und sie baten ihn, er möchte ihnen erlauben, in diese zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. 33Da fuhren die Dämonen aus dem Menschen aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank. 34Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündigten es in der Stadt und auf dem Lande. 35Da gingen die Leute hinaus, um zu sehen, was geschehen war. Und sie kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füssen Jesu sitzen; und sie fürchteten sich. 36Die aber, welche es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie der Besessene gesund geworden war. 37Und die ganze Menge aus der umliegenden Landschaft der Gergesener bat ihn, von ihnen wegzugehen; denn grosse Furcht hatte sie ergriffen. Da stieg er in ein Schiff und kehrte zurück. 38Der Mann aber, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Doch er entliess ihn und sagte: 39Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Grosses getan hat! Und er ging aus und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Grosses getan hatte. (a) Mt 12:16; Mr 7:36 40ALS aber Jesus zurückkam, empfing ihn das Volk; denn sie warteten alle auf ihn. 41Und siehe, es kam ein Mann namens Jairus, und dieser war Vorsteher der Synagoge. Und er warf sich Jesus zu Füssen und bat ihn, in sein Haus zu kommen; 42denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Während er aber hinging, umdrängte ihn die Volksmenge. 43Und eine Frau, die seit zwölf Jahren am Blutfluss litt und all ihr Gut an die Ärzte gewendet hatte und von niemandem hatte geheilt werden können, (1) mehrere alte Textzeugen lassen die Worte weg: "und all ihr Gut an die Ärzte gewendet hatte". 44trat von hinten hinzu und rührte die Quaste seines Kleides an; und sofort kam ihr Blutfluss zum Stillstand. 45Und Jesus sprach: Wer hat mich angerührt? Als aber alle es verneinten, sagte Petrus: Meister, die Volksmenge drückt und drängt dich. 46Doch Jesus sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe gespürt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist. (a) Lu 5:17; 6:19 47Als aber die Frau sah, dass sie nicht verborgen bleiben konnte, kam sie zitternd, warf sich vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn angerührt habe und wie sie sofort geheilt worden sei. 48Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden! (a) Lu 7:50 49Während er noch redete, kam jemand von den Leuten des Vorstehers der Synagoge und sagte: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht mehr! 50Als Jesus das hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht! glaube nur! und sie wird gerettet werden. 51Als er aber in das Haus kam, liess er niemand mit sich hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater des Kindes und die Mutter. (a) Lu 9:28 52Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er jedoch sprach: Weinet nicht! sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. (a) Lu 7:13 53Und sie verlachten ihn, weil sie wussten, dass sie gestorben war. 54Er aber ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf! 55Da kehrte ihr Geist wieder, und sie stand sofort auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben. 56Und ihre Eltern erstaunten; er aber gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war. (a) Lu 5:14; Mr 7:36
Copyright information for GerZurcher